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Fremde reden miteinander anstelle übereinander und treffen sich zu einem ‘guten Gespräch’.

Das Thema ist vorher bekannt und interessiert alle.

Alle erhalten so Inspiration, frische Energie und Verbundenheit?!

Solche Gespräche organisieren wir!

Aus diesen Gedanken, ist PaperSurfing entstanden.

Unsere Ausgangsfragen waren also:  “Was braucht es für ein ‘gutes Gespräch’?” und: “Wie können wir das bereitstellen?”

Theoretisch ist das einfach zu beantworten: Ein gutes Gespräch braucht Menschen, die aneinander interessiert sind, Menschen, die an dem Gesprächsthema interessiert sind und es braucht ein geeignetes Wie.

Ganz praktisch braucht ein geeignetes ‘Wie’ Moderation, damit zum Beispiel niemand beim Sprechen unterbrochen wird. Zu jedem Gespräch nun einen Moderator zu schicken, erschien uns als nicht praktikabel. Wir haben deshalb etwas anderes dafür entwickelt: Einfache ‘Spielregeln’ und eine Timer-App. Zusammen wirken diese als ‘guter Moderator’. Das haben wir jetzt einige Male erprobt und es funktioniert. Jede|r kommt zu Wort und wird mit dem, was sie|er beim Sprechen entwickelt, von allen gehört.

Diese ‘Gesprächsmoderation’ steht allen zur Verfügung. Jede|r kann jetzt zu solchen Gesprächen (zum PaperSurfing) einladen. So können an mehr und mehr Orten interessante Begegnungen entstehen und Fremde sich über gemeinsame Themen kennenlernen.

Der Name PaperSurfing beschreibt dabei folgendes:

Paper – jede/r bringt zu einem Gespräch einen ihr|ihm wichtigen Text zum vorgegebenen Thema mit.

Surfing – Über jeden Text wird in der Runde eine Weile gesprochen, bis die ‘Gesprächswelle’ ausläuft.

 

Begonnen hat das Ganze, als wir 2016 mit dem partizipatorischem Projekt LISTENING PROJECT auf dem taz.lab vor dem Haus der Kulturen der Welt in Berlin waren.

Fremde oder Freunde?

Im LISTENING PROJECT führen zwei Fremde einen experimentellen Dialog, der das Einander-Zuhören in den Mittelpunkt stellt.

Wir haben mit dem Projekt interessante Erfahrungen gemacht. Beim taz.lab ist das Thema ‘Fremde oder Freunde – die Lust an der Differenz’ dazugekommen.

Entstanden ist aus allem ein ‘Zuhör-Dialog’ zwischen sechs teilweise Fremden. Das PaperSurfing.

 

Miteinander zu sprechen kann klüger machen. Verschiedene Blickwinkel zu hören und ehrlich nachzuvollziehen hilft Denkfehler zu entdecken, erweitert den Blick und fördert gegenseitige Achtung. Menschen sind unterschiedlich. Ihre Einzelinteressen lassen sich nicht harmonisch ineinander auflösen, deshalb ist Pluralismus, der gleichwertige Umgang miteinander trotz großer Verschiedenheit, die wichtigste Grundlage einer freien und friedlichen Gesellschaft. Das ist im Grunde ein sehr nüchternes Konzept, gewonnen aus menschlichen Erfahrungen vieler Jahrhunderte. Sichern die Regeln, dass jede/r eine Chance hat, sich materiell und mit seiner persönlichen Lebensweise einzubringen, dann kann es gut ausgehen. Es geht also um Kooperation unter Achtung der unterschiedlichen Interessen aller statt Ausgrenzung. Nicht delegierbare Aufgabe jedes/jeder einzelnen ist es deshalb, offen miteinander zu reden, immer wieder, mit Fremden und mit Freunden trotz und wegen aller Unterschiedlichkeit. PaperSurfing möchte gerne ein Teil davon sein.

 
Mehr über uns auf artinprogress.info